, Steckler Andre

Unterwasserzeichen

Lampenkomunikation  

Sinn und Zweck:

Die Lampenkommunikation ist im gesamten Tauchsportbereich völlig verwaist. Jeder von uns hat es beim Nachttauchen gelernt. Runder Kreis mit dem Lampenkegel auf den Boden gezeichnet steht stellvertretend für das "ok" Handzeichen. Aber nur sehr, sehr Wenige erinnern sich. Keiner scheint es zu kennen. Vom Anfänger bis hin zum Tauchlehrer - eine völlige Ratlosigkeit schlägt einem beim Einsatz dieses Zeichens entgegen. Den Beweis dafür zu erbringen ist denkbar einfach: Zeichnet während eines Tauchgangs einen Kreis mit dem Lichtkegel auf den Boden - am besten bei einem fremden Taucher. Als Reaktion wird nichts passieren! Dann fragt man den gleichen Taucher per "ok" Handzeichen ab. Er wird in der Regel prompt antworten, egal ob es sich um einen fremden oder bekannten Taucher handelt. Viel Spaß. Nun der Sinn und Zweck liegt darin, dass wenn man die Lampenkommunikation ernsthaft betreibt, entspannt tauchen kann - und es wird sicherer.

Anwendungsbereich:

Anwendungsbereich? Der Anwendungsbereich erschließt sich auf das gesamte Tauchen, bei Tag, bei Nacht, am Wrack in der Höhle - einfach überall. Aber warum soll jetzt eine konsequente Lampenkommunikation den Tauchgang entspannen? Gaaanz einfach. Dazu folgendes Szenario wie es immer wieder zu beobachten ist: Tauchgang bei widrigen Sichtverhältnissen, die Taucher tauchen nebeneinander, die Sicht beträgt runde 4m, Handschuhe und Ausrüstungssilhouette sind nur noch schemenhaft erkennbar. Beide Taucher haben ihre Lampen eingeschaltet und erkunden ihre Umgebung. Es wird wenig gesprochen (kleiner Scherz). Taucher Nr. 1 will wissen ob bei Taucher Nr. 2 alles in Ordnung ist. Also scheint er ihm leicht ins Blickfeld, ins Gesicht, fuchtelt unkoordiniert mit der Lampe am Boden herum oder (mein Favorit) er tippt seinen Tauchpartner kurz an um dessen Aufmerksamkeit zu erlangen. Dann gibt er ihm das klassische "ok" Handzeichen, weil die Handschuhe aber nicht gut zu sehen sind, beleuchtet er sein Handzeichen mittels Tauchlampe. Sein Tauchpartner erkennt das Zeichen, formt seine Finger ebenfalls zu dem "ok" Zeichen und beleuchtet die formschöne Fingerstruktur ebenfalls. Es ist natürlich klar, dass beide Taucher sich aufrichten, Blickkontakt suchen... kurzum diese Vorgehensweise erschwert die Kommunikation und letztlich auch den Tauchgang. Das muss nicht sein - wirklich. Das Leben kann so einfach sein, egal welcher Sekte ein Taucher angehört. Eine effektive Lampenkommunikation macht das Leben einfach einfacher. Zum Vergleich, dass gleiche Szenario noch einmal, diesmal jedoch mit einer gezielt eingesetzten Lampenkommunikation: Taucher Nr.1 will wieder wissen ob alle in Ordnung ist. Er "malt" mit seinem Lichtkegel einen Kreis auf den Boden. Sein Partner reagiert und zeichnet als Antwort ebenfalls einen Kreis auf den Boden und signalisiert so das alles in Ordnung ist. Das war's! Jeder der dies jetzt gelesen hat wird schmunzeln, sich aufregen, DIR verteufeln, die Augen verdrehen u.v.m. Und viele werden denken: "Mein Gott, dass ist doch wirklich nix Neues". Wie gesagt, ist es auch nicht. Aber trotzdem: Es macht keiner! (Versucht einfach mal das Experiment wie unter "Sinn und Zweck" beschrieben)

Voraussetzungen:

Man muss logischer Weise eine Lampe haben und diese sollte auch eingeschaltet sein. Man kann die Lampe auch ruhig schon etwas früher einschalten um die Standardkommunikation zu erleichtern. Die wichtigste Voraussetzung ist allerdings, dass sich die Tauchpartner absprechen und sich auch genau an die Signale halten. Siehe hierzu "Übungsbeschreibung". Keine Sonderzeichen einführen! Einfach nur die drei Grundzeichen konsequent verwenden. Übrigens wird jetzt auch klar, warum DIR Taucher fokussierbare Lampen einsetzen. Je höher der Fokus, desto besser kann man die Lampenkommunikation effektiv betreiben - auch am Tag. Der Kreis zeichnet sich klar am Boden ab und ermöglicht überhaupt erst eine Kommunikation. Eine klassische Lampe, wie sie z.B. von Hartenberger, Kowalski und Co. angeboten werden, eignen sich nur bei "kurzer" Distanz zum Boden. Ist ja klar, je weiter man sich vom Boden entfernt, desto schwieriger wird es einen eindeutigen Kreis mittels Lampenkegel zu zeichnen.

Übungsbeschreibung:

Wie geht es denn nun "richtig"? Auch ganz einfach. Ein Kreis ist ein "ok" Zeichen. Handhabung wie gehabt - ist eh immer gleich. Ein senkrechter Strich bedeutet "Achtung/Hinweis". Ein wildes rumfuchteln mit der Lampe ist ein Notsignal. Das war's. Nicht mehr und nicht weniger!

Wenn jeder Taucher diese Regeln beachtet kann man super entspannt tauchen. Es ist nicht mehr notwendig seine Finger anzuleuchten um mit seinem Partner die Standard Signale auszutauschen. Es kann einfach weitergetaucht werden.   

Kurz und bündig:

Setzt es ein! Versucht es! Es lohnt sich! P.S. Führt doch mal ein Experiement durch. Zeichnet einen Kreis mit Eurer Lampe zu einem beliebigen DIR Taucher, der eine GUE Ausbildung hinter sich gebracht hat. Viel Spaß beim Üben...

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